Im Jahr 2022 fanden die Polizei und der Zoll 700 Kilo Heroin in einem Schiffscontainer in Hamburg. Damals sprachen Ermittler von der „größten jemals in Deutschland sichergestellten Menge dieser Droge“.
Vier Männer wurden angeklagt. Jetzt stehen ihre Strafen fest.
Hamburg: Lange Haftstrafen
Das Landgericht Dresden verurteilte mehrere Mitglieder einer international operierenden Bande. Sie sollen insgesamt rund zwei Tonnen Heroin nach Hamburg geschmuggelt haben. Ein 41-jähriger Mann, mit türkisch-serbischer Staatsangehörigkeit, wurde als Hauptorganisator der Lieferungen zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Ein mitangeklagter 55-jähriger Türke muss ebenfalls für zwölf Jahren ins Gefängnis.
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Ein 57 Jahre alter Dresdner, der für den Transport der insgesamt 2,1 Tonnen Heroin verantwortlich war, muss für zehn Jahre und zehn Monate hinter Gitter. Der vierte Angeklagte wurde freigesprochen. Er bleibt jedoch wegen anderer Vorwürfe vorerst in Untersuchungshaft. Alle Angeklagten waren nicht vorbestraft.
Hamburg: So schmuggelten Täter die Drogen nach Deutschland
Laut Gericht hat die Bande zwei Mal je 693 Kilo sowie ein Mal 700 Kilo Drogen aus dem Iran über Dubai nach Hamburg geschleust. Der Stoff war in einer als Seifen-Lieferung deklarierten Fracht versteckt. Zwei Container seien in die Lagerhalle einer Im- und Export-Firma nach Geringswalde bei Dresden gebracht, ausgepackt und nach Amsterdam weitergeschickt worden.
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Der dritte Container wurde schließlich Ende August 2022 im Hafen von Hamburg von den Beamten entdeckt. Die Fahnder nahmen die Droge aus den Seifenstücken und füllten diese mit einem Ersatzstoff, wie eine Staatsanwältin bei der Anklageverlesung geschildert hatte. Anschließend traf die Lieferung wie geplant in einem Lager in Sachsen ein. Beim Auspacken bemerkte der dort lebende Angeklagte, dass etwas nicht stimmte – doch zu spät, die Polizei war bereits zur Stelle. (mit dpa)