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Ostsee: Industrie brüstet sich mit Mega-Fortschritt – Kritiker können nur lachen

Aida und Tui Cruises brüsten sich, eine ganze Industrie gleich mit – dabei ist der Fortschritt bislang eher…überschaubar.

© IMAGO / Jens Koehler

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Die Kreuzfahrtbranche setzt immer mehr auf Flüssigerdgas (LNG), um umweltfreundlicher über die Weltmeere zu schippern. Das ist löblich, an der Ostsee gibt es allerdings massive Kritik und Proteste (wir berichteten).

Es wirkt erst einmal wie Hohn, das derzeit nur 6,7 Prozent der Kreuzfahrtschiffe der Internationalen Kreuzschifffahrtsverbandes (Clia) diesen Treibstoff nutzen – das sind 19 von 283 Schiffen – aber die Entwicklung zeigt immerhin nach oben.

Ostsee: Hoffnungsträger

Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es gerade einmal 4,9 Prozent. LNG ist ein Hoffnungsträger in Sachen Klimaschutz, weil damit Treibhausgasemissionen eingespart werden, und die Branche strebt bis 2050 Klimaneutralität an.

Doch der Weg zur grünen Kreuzfahrt ist noch lang, wie auch Clia-Deutschlanddirektor Georg Ehrmann betont: „Wir sind noch nicht am Ziel, aber die Investitionen unserer Mitglieder wirken.“ Große Namen wie Aida Cruises und Tui Cruises setzen bereits auf LNG – auch wenn alternative Treibstoffe derzeit noch Mangelware sind. Bis diese zur Verfügung stehen, bleibt LNG die erste Wahl.

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Ostsee: Ganz ohne Diesel – und ohne Häfen

Auch beim Landstrom geht die Kreuzfahrtbranche voran: Jedes zweite Schiff kann inzwischen in Häfen Strom beziehen, ohne Dieselmotoren laufen zu lassen – ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem Vorjahr. Doch hier gibt es noch ein anderes Problem: Weltweit fehlen Häfen mit entsprechenden Anlagen. Für Kritiker, wie sie an der Ostsee großer Zahl zu finden sind, bemängeln das seit Langem.


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Trotz der Fortschritte: Umweltverbände wie Nabu sind skeptisch. Sie warnen vor dem sogenannten „Methanschlupf“ – dem Entweichen von Methan beim LNG-Betrieb, was für das Klima besonders schädlich ist. Doch Clia ist zuversichtlich, dass diese Herausforderung in den nächsten Jahren gemeistert wird.