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Sylt steht vor wichtiger Entscheidung – Bürgermeister mit überraschender Aussage

Weiterhin schlechte Stimmung in der Sylter Kommunalpolitik! Nun äußert sich erstmals Bürgermeister Nikolas Häckel über seine Zukunftspläne.

© dpa/Jens Schmidt, IMAGO / Schöning

Sylt: Was man über die Trauminsel in der Nordsee wissen muss

Über die berühmte nordfriesische Insel Sylt gibt es viel zu lernen. Sie steht zu weiten Teilen unter Naturschutz und beherbergt den nördlichsten Punkt Deutschlands.

Der Haussegen auf der Insel Sylt hängt weiterhin mächtig schief. Bereits in sechs Wochen sollen die Bürger über die Zukunft von Bürgermeister Nikolas Häckel entscheiden. Dieser hat sich nun seit Monaten zum ersten Mal selbst zu seinen Zukunftsplänen geäußert.

Wie geht es weiter in der Sylter Politik? Diese Frage treibt viele seit der Krankschreibung von Häckel herum. Viele Kommunalpolitiker fordern seine Abwahl, doch das letzte Wort hat die Bevölkerung. Das sagt Häckel selbst!

Sylt: Abwahl von Bürgermeister Häckel

„Mir geht es jetzt gut. Ich habe Motivation, Energie und Antrieb etwas zu tun“, sagte der 50-Jährige Nikolas Häckel der „Deutschen Presse-Agentur“ (dpa). Er ist seit Monaten krankgeschrieben und hat sich aus einem Burnout herausgekämpft. Nun ist er zurück und will wieder ins Sylter Rathaus einziehen – doch es gibt heftigen Widerstand. Eine Rückkehr von Häckel ins Sylter Rathaus wollen viele Kommunalpolitiker auf der Insel verhindern. Nach wochenlangem Streit um den Posten im Rathaus in Westerland hatten die Gemeindevertreter am 18. Juli daher für ein Abwahlverfahren gestimmt.

„Die Gemeindevertretung hat ihre Entscheidung unabhängig von der Person Nikolas Häckel und seiner Krankschreibung getroffen. Ausschlaggebend waren umfassende Mängel in der Amtsführung, die dazu geführt haben, dass auf der Insel vieles nicht mehr rund läuft und die einfachsten Dinge zu einem Kraftakt werden“, teilte die Hauptausschuss-Vorsitzende Gritje Stöver (CDU) der dpa mit. Eine Stigmatisierung Häckels aufgrund seiner Erkrankung dürfe es nicht geben. 

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Sylt: Kritik sei nicht gerechtfertigt

Diese Kritik sei nicht gerechtfertigt, sagte Häckel. Er fühlt sich missverstanden. Er werde zu unrecht für Dinge beschuldigt, die nicht in seiner Hand liegen, wie zum Beispiel bei den Punks auf der Nordseeinsel oder der Haushaltskrise. Sein Verhältnis zu den Mitarbeitern sei gut gewesen, er habe Kontakte im Rathaus gehabt und mit vielen im Dialog gestanden: „Dass diese Meinung so massiv gekippt scheint in der Zeit meiner Erkrankung, ist schon krass“, sagte Häckel. Er sieht das Problem an anderer Stelle: Der Erwartungsdruck an ihn sei zu groß gewesen, sagte er. „Da muss man sich fragen, wie soll ich das in einer normalen Sieben-Tage-Woche und einem 24-Stunden-Tag hinbekommen.“ Für ihn steht fest: Er ist nicht ohne Grund im Burnout gelandet.


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Ein Rücktritt schließt Bürgermeister Häckel weiterhin aus. Wie tief die Gräben zwischen Häckel und den Kommunalpolitikern auf Sylt sind, wurde erst vor zwei Tagen deutlich, als sich auch die Bürgermeisterin und die drei Bürgermeister der anderen vier Gemeinden auf Sylt öffentlich für dessen Abwahl ausgesprochen hatten. Die finale Entscheidung treffen die Bürger am 29. September. (mit dpa)