Auf den ersten Blick wirkt als sei ein Raumschiff, in Heiligenhafen an der Ostsee gelandet. Ein langes Gebäude mit silbernen Streben schwimmt im Wasser entlang der südlichen Kaimauer.
Noch ist es nur eine Vorstellung, aber schon bald soll diese Vision zur Realität werden. Die Stadt an der Ostsee plant den Bau einer außergewöhnlichen Location – ganz zum Leid der Anwohner.
Ostsee-Region sucht nach dem gewissen Extra
„Heiligenhafen hat sich in den vergangenen Jahren sensationell entwickelt. Aber uns fehlt eine moderne, repräsentative Indoor-Veranstaltungsfläche, die wir das ganze Jahr nutzen können“, erklärt der Tourismuschef gegenüber den „Lübecker Nachrichten“. Ein sechs Millionen Euro schweres Projekt soll das ändern.
Angesichts der begrenzten Fläche in Heiligenhafen sind kreative Lösungen gefragt. „Wir haben an Land nichts Passendes gefunden“, sagt der Geschäftsführer der Hafenbehörde Heiligenhafen. Die Konsequenz: Raus aufs Wasser. Im Kommunalhafen sei ausreichend Platz für dieses Vorhaben vorhanden.
Die schwimmende Eventlocation soll nicht nur durch ihre Funktion, sondern auch Design bestechen. Die silbernen Balken sollen etwa an Dünengras erinnern. Mit einer Grundfläche von 43 Metern Länge und zehn Metern Breite erstreckt sich die neue Location über drei Etagen und bietet 1100 Quadratmeter Fläche.
Auf dem Unterdeck ist ein Saal mit Bühne und Tribüne (200 Sitzplätze) vorgesehen, inklusive modernster Bühnentechnik und Umkleideräumen. Den „Lübecker Nachrichten“ zufolge soll sich auf dem Hauptdeck eine große, vielseitig nutzbare Fläche für verschiedenste Veranstaltungen sowie ein separater Coworking-Bereich befinden. Die oberste Ebene sei mit einer Dachterrasse, einem Wintergarten und einem Bistro ausgestattet.
Ostsee-Bau bringt Menschen um den Verstand
Vor allem Touristen, aber auch Anwohner sollen von dem Mega-Bau profitieren. In Zukunft sollen dort zahlreiche Veranstaltungen, darunter auch Sportkurse, angeboten werden. Eben jene sehen das Projekt allerdings kritisch. In den sozialen Medien ist längst eine hitzige Debatte über das Vorhaben ausgebrochen. „Muss das wirklich sein!? Mit dem Geld sollte man lieber die Straßen und Bürgersteige in Heiligenhafen sanieren“, kommentiert jemand. Ein anderer Anwohner findet: „Das Schlimme ist einfach, dass es denen, die dafür verantwortlich sind, egal ist, was die Einheimischen denken. Hauptsache, deren Steuergelder fließen.“
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Wie geht es nun weiter? Alles hängt von der Förderung durch das Land ab. Bis zu 60 Prozent könnten finanziert werden, eine Entscheidung wird bis zum Ende des Jahres erwartet. Bei grünem Licht steht viel Arbeit bevor. Wenn alles planmäßig verläuft, könnte der Baubeginn 2025 erfolgen.