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Ostsee: Infektions-Gefahr im Wasser – und keiner bemerkt sie

Vorsicht! Beim arglosen Bad in der Ostsee kann derzeit eine Menge schief gehen. Denn das RKI warnt vor einer tödlichen Gefahr.

© IMAGO / A. Friedrichs

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Schlimmstenfalls kann eine Infektion tödlich enden – und in der Ostsee wurden sie jetzt mal wieder nachgewiesen: Bakterien, die den Urlaub so richtig versauen können.

Dabei sind die Erreger völlig unauffällig – teils schwere Folgen treten erst nach einem Bad in der Ostsee zu Tage… Wo und warum Vorsicht geboten ist.

Ostsee: Unsichtbare Gefahr

Endlich lockt herrliches Sommer-Wetter, Strände sind vielerorts gut gefüllt. Während in einigen Ostsee-Orten Badegäste sogar unter Palmen entspannen können (wir berichteten), lädt türkisblaues Waser zum Baden ein. Doch Vibrionen bergen ein heftiges Risiko.

Die Bakterien verbreiten sich ab Temperaturen von 20 Grad stark und können schwere Wundinfektionen sowie Magen-Darm-Erkrankungen auslösen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) warnt.


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Ostsee: Selbst kleine Wunden gefährlich

Laut RKI kommen Vibrionen „weltweit sowohl in Süß- als auch Salzwasser vor, beispielsweise in Flussmündungen/Buchten, Bodden/Lagunen, Brackwasser und auch in Binnenseen“. Das bedeutet: nicht nur ein Bad in der Ostsee selbst kann heftige Folgen haben, sondern auch ein Sprung in einen See. Die Infektionsgefahr ist in flachen, stehenden Gewässern laut den Experten sogar noch höher!

In der Ostsee selbst begünstigt ein niedriger Salzgehalt die Ausbreitung von Vibrionen noch zusätzlich. Eine Infektion ist etwa dann möglich, wenn Badegäste mit nicht vollständig verheilten Wunden ins Wasser gehen. Es gilt, selbst mit kleinen Wunden, der Ostsee fern zu bleiben. Denn durch verseuchtes Meerwasser können sich mittels Vibrionen eitrige Entzündungen bilden, die „dringend chirurgisch behandelt“ werden sollten.


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Ostsee: Tödliche Folgen möglich

Der Verzehr von rohen oder nicht ausreichend gegarten Meeresfrüchten eine Magen-Darm-Infektion durch die Bakterien hervorrufen. Das RKI äußert sich vor allem zu Wundinfektionen mit Vibrionen deutlich: Ein frühes Symptom ist ein lokaler Schmerz, der angesichts der sichtbaren Wunde überproportional stark erscheint. Zudem können Fieber, Schüttelfrost und Sepsis auftreten. Chirurgische Behandlungen bis hin zur Amputation von Gliedmaßen können die Folge sein. Schwere Erkrankungen können tödlich verlaufen.“

Zu Magen-Darm-infektionen: „Bei gastroenteritischen Infektionen treten krampfartige abdominale Schmerzen, Erbrechen, Übelkeit und wässriger Durchfall auf. Meist ist der Verlauf insgesamt mild. Bei schweren Verläufen kann es ebenfalls zu einer Sepsis kommen. Wird die Sepsis nicht rechtzeitig erkannt und antibiotisch behandelt, kann dies zum Mehrfachorganversagen und/oder einem septischen Kreislaufschock führen und tödlich enden.“