Damit war nicht unbedingt zu rechnen: Keine fünf Tage nach ihrem verhängnisvollen Auto-Unfall sind die beiden Skandal-Profis Jean-Luc Dompé und William Mikelbrencis für den Kader des Fußball-Zweitligisten Hamburger SV (HSV) für die Auswärtspartie beim 1. FC Heidenheim nominiert worden. Doch damit nicht genug: Dompé stand bei dem Spiel sogar in der Startelf – das veranlasste den Gegner zu einer überraschend deutlichen Kritik am HSV.
Kurzer Blick zurück: Montagabend, 6. Februar: Gegen 21.15 Uhr liefern sich Augenzeugenberichten zufolge die Fahrer zweier hochmotoriger Autos in Hamburg ein illegales Straßenrennen. Dabei kommt ein Auto von der Straße ab, kollidiert mit einer Mauer und ist nicht mehr fahrbereit. Der Unfallfahrer steigt in den anderen Wagen ein und flüchtet vom Unfallort (>>> hier mehr dazu).
Hamburg: Startelfeinsatz nach illegalem Autorennen
Übereinstimmenden Berichten zufolge waren die beiden Autos auf die französischen HSV-Profis Jean-Luc Dompé und William Mikelbrencis zugelassen. Beide sollen auch am Unfall beteiligt gewesen sein. Unklar ist noch, ob sie auch tatsächlich am Steuer saßen. Der HSV hat auf den Vorfall reagiert und beide mit einer „empfindlichen Geldstrafe“ belegt, wie es vom Verein hieß. Damit scheint für den Fußball-Zweitligisten der Vorfall abgehakt zu sein, denn sowohl Dompé als auch Mikelbrencis standen keine fünf Tage nach dem Unfall im Kader bei der Auswärtspartie in Heidenheim – Dompé sogar in der Startelf. Mikelbrencis hingegen saß die gesamten 90 Minuten über auf der Bank und wurde nicht eingewechselt.
Hamburg: HSV-Verantwortliche stellen sich vor Dompé
„Er hat seinen Fehler eingestanden und hat sich der Öffentlichkeit gestellt. Er ist von uns aus dem Verein heraus auch sanktioniert worden“, sagte Trainer Tim Walter vor dem Anpfiff in einem Sport1-Interview. „Und ich glaube: Fußball ist die beste Therapie für ihn. Ich glaube, dass es ihm am besten tut, wenn er heute wieder von Beginn an aufläuft.“
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Hamburg: Dompé und Mikelbrencis fehlen einen Tag beim Training
Die Hamburger schlossen beide Spieler am Mittwoch vom Training aus und verhängten jeweils eine Geldstrafe gegen sie. Seit Donnerstag trainieren sie wieder, auch Mikelbrencis gehört in Heidenheim zum Spieltagskader. „Ich glaube, dass eine Geldstrafe sehr empfindlich ist und Wirkung zeigt“, sagte HSV-Vorstand Jonas Boldt dazu.
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Scharfe Kritik aus Heidenheim
Zu einer gänzlich anderen Einschätzung des Vorfalls kommt der Heidenheimer Vorstandsvorsitzende Holger Sanwald. Er wisse, dass das noch ein laufendes Verfahren sei und wolle auch niemanden vorverurteilen. „Bei uns beim 1. FC Heidenheim geht es aber etwas anders zu. Für uns würde ich ausschließen, dass solche Jungs nochmal für uns Fußball spielen“, sagte der 55-Jährige in einem Sky-Interview. Derlei scharfe Kritik kommt im deutschen Profi-Fußball nicht allzu häufig vor. Wie die Hamburger Verantwortlichen die Kritik aus Heidenheim empfunden haben, ist bislang nicht bekannt. Eine öffentliche Reaktion dazu gab es bislang nicht.