Backstreets Back…alright! Und die 90er gleich mit. Die Backstreet Boys sind auf Welt-Tournee – und dabei natürlich auch in Deutschland zu Gast. In Hamburg wurde es am Montagabend besonders emotional.
Dass die Backstreet Boys auch nach knapp drei Jahrzehnten auf dem Boyband-Olymp noch immer für reichlich Kreischalarm sorgen, bewiesen Kevin, Nick und Co. in der Barclays Arena in Hamburg. Und eines traf Fans so richtig ins Herz.
Backstreet Boys in Hamburg: Bravo und Popcorn
Zu Tausenden strömten Fans der wohl berühmtesten Hinterhof-Kombo der Welt in die Barclays Arena in Hamburg, und MOIN.DE war mittendrin. Ein wenig gealtert sind die fünf US-Boys natürlich, und auch die meisten Fans haben ihre Bravo-Poster von einst wohl abgehängt.
Dennoch weht der Wind der 90er durch die Manege, das überwiegend weibliche Publikum trägt stolz Band-Shirts von damals, Corn Rows und bunte Spangen. Nicht wenige männliche Begleiter haben sich dafür inzwischen von ihrem Haupthaar verabschiedet. Verdächtig viele Business-Hemden finden sich in den Reihen, ein Paar ist sogar mit Kinderwagen angereist.
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Backstreet Boys in Hamburg: Endlich wieder 1999
Egal, an diesem Abend ist wieder 1999 und das kündigen die Backstreet Boys auch an – trotz neuer Songs vom 2019er „DNA“-Album, nach dem auch die Tour betitelt ist. Die will keiner hören, gekreischt wird trotzdem ab Sekunde eins. Wenig später lässt der Klassiker „Incomplete“ die ersten Dämme brechen, „Everybody“ dann alle.
„We wanna make you feel like a little kid today! Do you remember ‚Bravo‘- and ‚Popcorn‘-Magazines?“ will AJ McLean wissen, die Menge johlt. Wie bestellt fliegt ein Banner mit Aufdruck der jungen „Backstreet Boys“ auf die Bühne. Die Versionen aus Fleisch und Blut fangen an zu witzeln, Nick Carter habe sich damals seine Haare blondiert und Howie sei der einzige gewesen, der echtes Brusthaar besessen habe.
Zu sehen bekommen die Fans das nicht, dafür fliegen Schlüpper von Kevin und AJ ins Publikum, denn die beiden ziehen sich mitten auf der Bühne um. Hinter einem Paravant, zum Leidwesen einiger Fans, von denen einige ihre Ehe-Gatten vorsichtshalber zu Hause „vor der Playstation geparkt“ haben.
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Backstreet Boys in Hamburg: Emotionale Zwischentöne
Besonders ins Herz treffen neben gekonnten Dance-Moves und Silber-Stimmen an diesem Abend allerdings einige eingeübte Sätze auf Deutsch, die zwischen den Songs ins Publikum gehaucht werden. Absoluter Favorit: „Ich liebe dich“.
Für einen kurzen Moment werden tausende Träume wahr – bis zum „DNA“-Song „No Place“, zu dem ein Video der Backstreet Boys mitsamt Ehefrauen und Nachwuchs läuft. Deutlicher geht es nicht: Die Zeit vergeht, auch die Flammen der Jugend haben inzwischen Familie.
Auf der Rückfahrt nach zwei Stunden Teenie-Feeling singen Fans einfach gegen den Schmerz an. „Everybody“ hält noch ein bisschen die unbeschwerten Jahre hoch, der Bus wippt, Finger malen Herzen an beschlagene Scheiben.
Zwischendrin sagt jemand ganz leise: „Mist, in sechs Stunden muss ich wieder arbeiten.“